100 Jahre Heidter Bürgerverein e.V.
1904 2004
Dicke-Ibach-Treppe
(kgc). Rechtzeitig zum 100. Geburtstag hat die Mitgliederversammlung den Namen Heidter Bezirksverein in Heidter Bürgerverein umbenannt, um so deutlicher als vorher zu dokumentieren, dass sich Bürger für ihre Mitbürger engagieren. Hinzu kommt, dass der Barmer Süden Stadtteil im Bezirk Heckinghausen ist. Den 100. Geburtstag feiert der Heidter Bürgerverein (HBV) am 8. Mai 2004 um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Lutherkirche und sich anschließendem Festakt im Lutherheim.
Seine Forschungsergebnisse hat Paul Herzog unter dem Titel „Der Heidt, seine Geschichte und seine Entwicklung“ 1911 ausführlich vorgetragen, und diesen Vortrag hat der Heidter Bezirksverein zu seinem 75. Geburtstag nachgedruckt. Zum Schluss formulierte er: „Ich möchte an die Gründung des Heidter Bezirksvereins im Jahr 1904 erinnern und glaube, mit der Präsentation der Geschichtsforschungsergebnisse zu einer weiteren Aussprache über die Geschichte unseres Stadtteils Anregungen gegeben zu haben. Bei allem Forschen nach der Geschichte unserer Vorfahren wollen wir doch die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft nicht vergessen Wenn wir im Heidter Bezirksverein danach streben, die Verhältnisse unseres Stadtteils zu verbessern, so dürfen wir doch keine Kirchturmspolitik treiben, sondern müssen immer auf das Wohl der Vaterstadt bedacht sein. Es kann nun mal nicht jeder Stadtteil seinen Alten Markt und seinen Bahnhof haben. Wenn das Leben im Mittelpunkt der Stadt blüht und nach außen hin unser liebes Barmen immer größeres Ansehen genießt, dann kann es auch nicht ausbleiben, dass die einzelnen Bezirke der Stadt auch fernerhin wachsen, blühen und gedeihen.“ Den vorausschauenden Worten Paul Herzogs kann man auch im 21. Jahrhundert weitgehend zustimmen. Allerdings geht es längst nicht mehr nur aufwärts, sondern Bürger, Politik und Stadtverwaltung wehren sich gegen Stillstände und Rückschritte.
In einem Beitrag für das Buch „Unsere Stadt, Wuppertal und seine Bürgervereine“ in dem sich 1992 die Wuppertaler Bürger- und Bezirksvereine anlässlich des 35. Jahrestagung der Gründung ihres Stadtverbandes vorgestellt haben, schrieb HBV-Vorsitzender Hermann Josef Brester: „Motive zur Gründung des Heidter Bezirksvereins sind darin zu suchen, dass um die Jahrhundertwende (1900) lebende Bürger erkannten, wie sich die Umwelt fortlaufend veränderte, etwa durch Bau- und Verkehrsmaßnahmen. Es war eine Zeit, als Schwebe-, Straßen- und Bergbahn ihren Betrieb aufgenommen hatten. Durch schlechte Erfahrungen belehrt, wollten Bürger die sie betreffenden Belange in ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld und im Naherholungsbereich, damals räumlich eng beieinander liegend, gewürdigt wissen. Wenn auch diese Anliegen der Bürger eigentlich von Rat und Verwaltung gewahrt werden sollten, schlossen sich doch in vielen Stadtteilen Personengruppen zur Bildung von Bürger- und Bezirksvereinen zusammen.“
Die Gründungsversammlung des Heidter Bezirksvereins fand am 8. Mai 1904 in der Gaststätte Wilhelm Klein in der Heckinghauser Straße statt. Den ersten Vorstand bildeten Ernst Wahl, Ernst Pixberg, Paul Brand, Albert Kötting und die Beisitzer Walter Herzog, Hugo Kromberg, Hermann Müller, Rudolf Seekopp, Rechtsanwalt Dr. Orgler und Branddirektor Schulz. Als Zweck bestimmten die Gründungsväter, „... die allgemeinen Interessen des Heidts zu vertreten. Der Verein will Mittler sein, zwischen der Bevölkerung seines Bezirkes und den amtlichen Stellen. Ferner soll durch ihn die Liebe zur Heimat und Natur und der Gemeinschaftssinn gepflegt werden. Der Verein steht auf überparteilicher und überkonfessioneller Grundlage.“ Bei dem lebhaften Interesse aus der Bürgerschaft konnte bald eine stattliche Anzahl von Mitgliedern begrüßt werden. Beispiele aus der Arbeit im ersten Jahrzehnt sind: Verhandlungen mit der Barmer Stadtverwaltung über den Ausbau der Clefer Straße, die Anlage von Haltepunkten bei den elektrischen Straßenbahnen, die öffentliche Beleuchtung von Straßen und Plätzen, Kosten des Wassers aus dem öffentlichen Leitungsnetz, Beratung über alte Gerechtsame und Wegerechte. Im Ersten Weltkrieg (1914-18) ruhten die Vereinsaktivitäten.
In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) reduzierte sich ehrenamtliches Engagement auf Vorträge wie den des Vorsitzenden Paul Herzog 1937 in der Barmer Stadthalle zum Thema „Der Heidt von anno dazumal“, gesellige und Heimatabende. Das Vereinsarchiv verbrannte beim Bombenangriff in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943, als die Barmer Südstadt mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht wurde. Nur wenige Gebäude konnten wieder aufgebaut werden und erinnern an den alten Heidt. In Erinnerung ist vor allem das unermessliche Leid in vielen Familien, entstanden durch Luftangriffe und Tote an allen Kriegsfronten.
Im März 1949 erreichten Wilhelm Lumpe, Ferdinand Grunow und andere Heidter die Zustimmung von Oberstadtdirektor Dr. Bremme, dass der Heidter Bezirksverein als erster Bürgerverein in der Stadt die Vereinsarbeit wieder aufnehmen durfte. So fand am 30. März 1949 im weißen Saal der Gaststätte Herhaus in der Unteren Lichtenplatzer Straße die erste öffentliche Nachkriegsversammlung statt. Der gewählte Vorstand: 1. Vorsitzender Ferdinand Grunow, 2. Vorsitzender Wilhelm Lumpe, Schriftführer Erwin Kötting, Kassierer Hans Kötting. In kurzer Zeit traten über 400 Bürger dem Verein als Mitglieder bei. Die Aktivitäten des Vereins zur Förderung des kulturellen und geselligen Zusammenlebens der Bürger und die Leistungen zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität waren nach dem Zusammenbruch Deutschlands praktische Aufgaben: Wohnungen für Menschen, Räume für Ärzte, Aufbau der Geschäfte zur Lebensmittelversorgung, Verkehrseinrichtungen (Ausbau der Heckinghauser Straße, der Herzogbrücke und der Kreuzung Heckinghauser- / Brändströmstraße), Wiederaufbau von Schulen. Die Jugend des Vereins beteiligte sich unter Leitung von Wilhelm Lumpe an der Aufforstung von Waldparzellen in den Anlagen, die im zweiten Weltkrieg abgeholzt worden waren.
Wie eine Bürgerinitiative beteiligte sich der Heidter Bezirksverein an Protesten: gegen die am 4. Juli 1959 erfolgte Stilllegung der Barmer Bergbahn, gegen achtgeschossige Bebauung auf Grundstücken im Bereich Löns- und Freiligrathstraße zwischen Möricke- und Richard-Strauß-Allee, gegen die Schließung der Hauptschule Gewerbeschulstraße. Der erste Einsatz blieb erfolglos, der zweite führte zu einer geänderten, dem Landschaftscharakter angepassten Bebauung. Und die Grundschulschließung führte zu einer Wiederbelebung des Gebäudes als Filiale der Hauptschule Emilienstraße. Dem Heidter Bezirksverein ist der vollständige Erhalt der unteren Anlagen zu verdanken, denn er erreichte, dass der Verschönerungsverein entsprechende Flächen nicht an die Barmer Ersatzkasse verkaufte, damit dort Neubauten und Parkplätze gebaut werden. Der Bürgerverein war auch treibende, ideelle Kraft bei Erhalt und Sanierung der Dicke-Ibach-Treppe als Eingang von der Joseph-Haydn-Straße zu den Barmer Anlagen (Ringeltal), die durch eine Benefizkonzert von Professor Dr. Joachim Dorfmüller, große und kleine Spenden, aber auch Zuschüsse durch die Bezirksvertretung Heckinghausen möglich wurde. Zuvor hatte der Bürgerverein bereits erreicht, dass die Treppen Berg-Mark-Straße/Fischertal und Turnstraße denkmalgerecht saniert wurden.
Ergebnisse der Vernetzungsaktivitäten sind die enge Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Reichsstraße und ständige Dialoge mit der Bezirksvertretung Heckinghausen und den darin vertretenen Parteien.
Die Vorsitzenden in 100 Jahren Heidter Bezirks- und Bürgerverein: Ernst Wahl, Paul Herzog, Ferdinand Grunow, Dr. med. Karl Pipo, Wilhelm Lumpe, Bernard Böger (später Ehrenvorsitzender), Siegfried Fröhlich, Kurt Wilhelm, Hermann Josef Brester (seit 1988). Die Vorsitzenden und ihre Vorstandskollegen folgten stets dem Wahlspruch Paul Herzogs: „Die Wuppertaler Bezirks- und Bürgervereine sind dazu berufen, den Heimatgedanken aufrecht zu erhalten und sie sollten in immer stärkerem Maße der Ortsgeschichte einen Platz in ihrer Arbeit einräumen.“ Auf einen kurzen Nenner bringt es Hermann Josef Brester: „Wir setzen uns für ein lebenswertes, hochqualitatives Wohnumfeld in grüner Umgebung ein, in dem sich die Menschen wohl fühlen. Dabei kommt nichts von selbst.“
Beiträge zur Geselligkeit waren frühere Frühlings- und Maifeste in den Anlagen und am Tolleturm. Unvergessen das erste Frühlingsfest 1975 auf dem Clemens-Artmeier-Spielplatz in den Oberen Barmer Anlagen mit Kinder-Tanzveranstaltungen rund um den mit bunten Bändern geschmückten Maibaum.
Der Heidter Bürgerverein hat eine aktive Wanderabteilung mit Wanderungen an jedem 2. Samstag im Monat. Während die Busfahrten früher einmal im Jahr stattfanden, gibt es neuerdings zusätzlich eine kombinierte Rad- und Wanderfahrt mit gemeinsamer Busanreise sowie eine mehrtägige Reise (z: B. nach Dresden oder Berlin).
Der Verein richtet mit der Grundschule Berg-Mark-Straße und dem Katholischen Kindergarten St. Antonius in der Ferdinand-Thun-Straße einen der größten Martinszüge im Tal aus. Lange Tradition haben die Kinder-Nikolausfeiern und die Weihnachtsfeier im Seniorentreff an der Oberen Sehlhofstr./Gewerbeschulstraße.
Mitglieder und Anwohner auf dem Heidt informiert der Heidter Bürgerverein seit 1972 durch das jährlich erscheinende „Heidter Blättchen“, das seit 2002 durch das Heft „Auf’m Heidt“ jeweils zum Jahresbeginn ergänzt wird. Auch online präsentiert sich der Heidter Bürgerverein unter www.hbv-wuppertal.de
Seine Forschungsergebnisse hat Paul Herzog unter dem Titel „Der Heidt, seine Geschichte und seine Entwicklung“ 1911 ausführlich vorgetragen, und diesen Vortrag hat der Heidter Bezirksverein zu seinem 75. Geburtstag nachgedruckt. Zum Schluss formulierte er: „Ich möchte an die Gründung des Heidter Bezirksvereins im Jahr 1904 erinnern und glaube, mit der Präsentation der Geschichtsforschungsergebnisse zu einer weiteren Aussprache über die Geschichte unseres Stadtteils Anregungen gegeben zu haben. Bei allem Forschen nach der Geschichte unserer Vorfahren wollen wir doch die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft nicht vergessen Wenn wir im Heidter Bezirksverein danach streben, die Verhältnisse unseres Stadtteils zu verbessern, so dürfen wir doch keine Kirchturmspolitik treiben, sondern müssen immer auf das Wohl der Vaterstadt bedacht sein. Es kann nun mal nicht jeder Stadtteil seinen Alten Markt und seinen Bahnhof haben. Wenn das Leben im Mittelpunkt der Stadt blüht und nach außen hin unser liebes Barmen immer größeres Ansehen genießt, dann kann es auch nicht ausbleiben, dass die einzelnen Bezirke der Stadt auch fernerhin wachsen, blühen und gedeihen.“ Den vorausschauenden Worten Paul Herzogs kann man auch im 21. Jahrhundert weitgehend zustimmen. Allerdings geht es längst nicht mehr nur aufwärts, sondern Bürger, Politik und Stadtverwaltung wehren sich gegen Stillstände und Rückschritte.
In einem Beitrag für das Buch „Unsere Stadt, Wuppertal und seine Bürgervereine“ in dem sich 1992 die Wuppertaler Bürger- und Bezirksvereine anlässlich des 35. Jahrestagung der Gründung ihres Stadtverbandes vorgestellt haben, schrieb HBV-Vorsitzender Hermann Josef Brester: „Motive zur Gründung des Heidter Bezirksvereins sind darin zu suchen, dass um die Jahrhundertwende (1900) lebende Bürger erkannten, wie sich die Umwelt fortlaufend veränderte, etwa durch Bau- und Verkehrsmaßnahmen. Es war eine Zeit, als Schwebe-, Straßen- und Bergbahn ihren Betrieb aufgenommen hatten. Durch schlechte Erfahrungen belehrt, wollten Bürger die sie betreffenden Belange in ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld und im Naherholungsbereich, damals räumlich eng beieinander liegend, gewürdigt wissen. Wenn auch diese Anliegen der Bürger eigentlich von Rat und Verwaltung gewahrt werden sollten, schlossen sich doch in vielen Stadtteilen Personengruppen zur Bildung von Bürger- und Bezirksvereinen zusammen.“
Die Gründungsversammlung des Heidter Bezirksvereins fand am 8. Mai 1904 in der Gaststätte Wilhelm Klein in der Heckinghauser Straße statt. Den ersten Vorstand bildeten Ernst Wahl, Ernst Pixberg, Paul Brand, Albert Kötting und die Beisitzer Walter Herzog, Hugo Kromberg, Hermann Müller, Rudolf Seekopp, Rechtsanwalt Dr. Orgler und Branddirektor Schulz. Als Zweck bestimmten die Gründungsväter, „... die allgemeinen Interessen des Heidts zu vertreten. Der Verein will Mittler sein, zwischen der Bevölkerung seines Bezirkes und den amtlichen Stellen. Ferner soll durch ihn die Liebe zur Heimat und Natur und der Gemeinschaftssinn gepflegt werden. Der Verein steht auf überparteilicher und überkonfessioneller Grundlage.“ Bei dem lebhaften Interesse aus der Bürgerschaft konnte bald eine stattliche Anzahl von Mitgliedern begrüßt werden. Beispiele aus der Arbeit im ersten Jahrzehnt sind: Verhandlungen mit der Barmer Stadtverwaltung über den Ausbau der Clefer Straße, die Anlage von Haltepunkten bei den elektrischen Straßenbahnen, die öffentliche Beleuchtung von Straßen und Plätzen, Kosten des Wassers aus dem öffentlichen Leitungsnetz, Beratung über alte Gerechtsame und Wegerechte. Im Ersten Weltkrieg (1914-18) ruhten die Vereinsaktivitäten.
In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) reduzierte sich ehrenamtliches Engagement auf Vorträge wie den des Vorsitzenden Paul Herzog 1937 in der Barmer Stadthalle zum Thema „Der Heidt von anno dazumal“, gesellige und Heimatabende. Das Vereinsarchiv verbrannte beim Bombenangriff in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943, als die Barmer Südstadt mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht wurde. Nur wenige Gebäude konnten wieder aufgebaut werden und erinnern an den alten Heidt. In Erinnerung ist vor allem das unermessliche Leid in vielen Familien, entstanden durch Luftangriffe und Tote an allen Kriegsfronten.
Im März 1949 erreichten Wilhelm Lumpe, Ferdinand Grunow und andere Heidter die Zustimmung von Oberstadtdirektor Dr. Bremme, dass der Heidter Bezirksverein als erster Bürgerverein in der Stadt die Vereinsarbeit wieder aufnehmen durfte. So fand am 30. März 1949 im weißen Saal der Gaststätte Herhaus in der Unteren Lichtenplatzer Straße die erste öffentliche Nachkriegsversammlung statt. Der gewählte Vorstand: 1. Vorsitzender Ferdinand Grunow, 2. Vorsitzender Wilhelm Lumpe, Schriftführer Erwin Kötting, Kassierer Hans Kötting. In kurzer Zeit traten über 400 Bürger dem Verein als Mitglieder bei. Die Aktivitäten des Vereins zur Förderung des kulturellen und geselligen Zusammenlebens der Bürger und die Leistungen zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität waren nach dem Zusammenbruch Deutschlands praktische Aufgaben: Wohnungen für Menschen, Räume für Ärzte, Aufbau der Geschäfte zur Lebensmittelversorgung, Verkehrseinrichtungen (Ausbau der Heckinghauser Straße, der Herzogbrücke und der Kreuzung Heckinghauser- / Brändströmstraße), Wiederaufbau von Schulen. Die Jugend des Vereins beteiligte sich unter Leitung von Wilhelm Lumpe an der Aufforstung von Waldparzellen in den Anlagen, die im zweiten Weltkrieg abgeholzt worden waren.
Wie eine Bürgerinitiative beteiligte sich der Heidter Bezirksverein an Protesten: gegen die am 4. Juli 1959 erfolgte Stilllegung der Barmer Bergbahn, gegen achtgeschossige Bebauung auf Grundstücken im Bereich Löns- und Freiligrathstraße zwischen Möricke- und Richard-Strauß-Allee, gegen die Schließung der Hauptschule Gewerbeschulstraße. Der erste Einsatz blieb erfolglos, der zweite führte zu einer geänderten, dem Landschaftscharakter angepassten Bebauung. Und die Grundschulschließung führte zu einer Wiederbelebung des Gebäudes als Filiale der Hauptschule Emilienstraße. Dem Heidter Bezirksverein ist der vollständige Erhalt der unteren Anlagen zu verdanken, denn er erreichte, dass der Verschönerungsverein entsprechende Flächen nicht an die Barmer Ersatzkasse verkaufte, damit dort Neubauten und Parkplätze gebaut werden. Der Bürgerverein war auch treibende, ideelle Kraft bei Erhalt und Sanierung der Dicke-Ibach-Treppe als Eingang von der Joseph-Haydn-Straße zu den Barmer Anlagen (Ringeltal), die durch eine Benefizkonzert von Professor Dr. Joachim Dorfmüller, große und kleine Spenden, aber auch Zuschüsse durch die Bezirksvertretung Heckinghausen möglich wurde. Zuvor hatte der Bürgerverein bereits erreicht, dass die Treppen Berg-Mark-Straße/Fischertal und Turnstraße denkmalgerecht saniert wurden.
Ergebnisse der Vernetzungsaktivitäten sind die enge Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Reichsstraße und ständige Dialoge mit der Bezirksvertretung Heckinghausen und den darin vertretenen Parteien.
Die Vorsitzenden in 100 Jahren Heidter Bezirks- und Bürgerverein: Ernst Wahl, Paul Herzog, Ferdinand Grunow, Dr. med. Karl Pipo, Wilhelm Lumpe, Bernard Böger (später Ehrenvorsitzender), Siegfried Fröhlich, Kurt Wilhelm, Hermann Josef Brester (seit 1988). Die Vorsitzenden und ihre Vorstandskollegen folgten stets dem Wahlspruch Paul Herzogs: „Die Wuppertaler Bezirks- und Bürgervereine sind dazu berufen, den Heimatgedanken aufrecht zu erhalten und sie sollten in immer stärkerem Maße der Ortsgeschichte einen Platz in ihrer Arbeit einräumen.“ Auf einen kurzen Nenner bringt es Hermann Josef Brester: „Wir setzen uns für ein lebenswertes, hochqualitatives Wohnumfeld in grüner Umgebung ein, in dem sich die Menschen wohl fühlen. Dabei kommt nichts von selbst.“
Beiträge zur Geselligkeit waren frühere Frühlings- und Maifeste in den Anlagen und am Tolleturm. Unvergessen das erste Frühlingsfest 1975 auf dem Clemens-Artmeier-Spielplatz in den Oberen Barmer Anlagen mit Kinder-Tanzveranstaltungen rund um den mit bunten Bändern geschmückten Maibaum.
Der Heidter Bürgerverein hat eine aktive Wanderabteilung mit Wanderungen an jedem 2. Samstag im Monat. Während die Busfahrten früher einmal im Jahr stattfanden, gibt es neuerdings zusätzlich eine kombinierte Rad- und Wanderfahrt mit gemeinsamer Busanreise sowie eine mehrtägige Reise (z: B. nach Dresden oder Berlin).
Der Verein richtet mit der Grundschule Berg-Mark-Straße und dem Katholischen Kindergarten St. Antonius in der Ferdinand-Thun-Straße einen der größten Martinszüge im Tal aus. Lange Tradition haben die Kinder-Nikolausfeiern und die Weihnachtsfeier im Seniorentreff an der Oberen Sehlhofstr./Gewerbeschulstraße.
Mitglieder und Anwohner auf dem Heidt informiert der Heidter Bürgerverein seit 1972 durch das jährlich erscheinende „Heidter Blättchen“, das seit 2002 durch das Heft „Auf’m Heidt“ jeweils zum Jahresbeginn ergänzt wird. Auch online präsentiert sich der Heidter Bürgerverein unter www.hbv-wuppertal.de